USA - Reise 2014 - Highway Nr. 1 - Seite 1

Roadbook: CanUsa

Fotos: iPhone 5S

Bike: Harley Davidson Street Glide von Eagle Riders, San Francisco

Navigation: App für's iPhone "Navigon USA"

Gefahrene Kilometer: 3562 Meilen, 5699 KM

Etappen: 11

Rider: Jan Wyss

15.7.2014 Ankunft in San Francisco

Anflug auf San Francisco

Das PickWick-Hotel in San Francisco

Nach 11 Stunden Flug gute Ankunft in San Francisco. Leider herrschte gerade üble Rush-Hour und daher hatte das Taxi fast 1 Stunde bis zum Hotel und kostete rund 50 Dollar. Das Hotel von PickWick an der 5th Street ist hübsch aber auch in die Jahre gekommen. Die Strasse ist sehr laut. Eigentlich wollte ich am Abend noch die Umgebung erkunden aber bereits um 17:30 Uhr fielen mir die Augen zu und als ich aufwachte war's dann 3:00 Uhr morgens somit habe ich bis jetzt noch nichts von der Stadt gesehen.
 

16.7.2014 Uebernahme der Harley und 1. Etappe nach Monterey

16.7.2014

Nun ist auch schon wieder 6:30 Uhr und ich werde mein Bike um 10:00 Uhr bei Eagle Riders an der 488 8th Street abholen können.  Ich überlege ob ich die Zeit bis dahin dazu nutzen soll, die Golden Gate Bridge zu besuchen. Es sollen bis dahin rund 9 km sein.
 
Nach einigen Recherchen an der Lobby und im benachbarten Cafe belehren mich aber, das Abenteuer per Bus zu machen. Es soll ganz einfach sein: Rüber bis zur 3rd Street, dort den Bus der Linie 30 bis zur Final-Station nehmen und dann den 28er zur Golden Gate, easy!

Erstes Frühstück um 06.30 in den USA und ich verspüre keine Eile um zur Golden Gate zu kommen, weil's spannend ist hier im Restaurant mit lauter 'Einheimischen' .... das Leben erwacht...

Auf dem Weg zur Bushaltestelle an der 3rd Street: die St. Patrick Church aus dem Jahre 1851... Kommt glaube ich in einem Film vor...

Geschaft! Aber leider macht um 7.30 Uhr das Wetter in San Francisco einen auf Dunst. Aner irgendwie ist 's dennoch stimmungsvoll!

Das war eine abenteuerliche Busfahrt von der 3rd Street mit der Linie 30 zur Endstation. Aber wie findet man hier heraus an welcher Station man sich gerade befindet? Die sind nämlich NICHT beschriftet! Zum Glück sind die Fahrerkabinen nicht abgeschottet und es gibt noch nette BusfahrerInnen, die man fragen kann! Oups, jetzt aber raus und umsteigem auf die Linie 28 zur Golden Gate Bridge!

und nach dem Fotoshooting mit der altehrwürdigen Golden Gate Bridge, back mit dem Taxi zu Eagle Riders! Pünktlich um 10.15 (für CH-Verhältnisse bin ich 15 Min zu spät) bin ich dort. Die Jungs haben aber überhaupt keine Eile und es verstreicht 1 Stunde bis mein Bike ready ist. Dafür knöpfen sie Dir noch für alles Mogliche Kohle ab. Zum Beispiel kannst du wählen ob du am Schluss dein Bike vollgetankt, oder leer hinstellen willst. Nicht Vollgetank hinstellen kostet 25 Dolöar extra....

Die Street Glide hält keinem Vergleich mit meiner Victory Boardwalk Stand! Aber Eagle Riders hat nun erstmal ein pasr wenige Indians, zu einem Wucherpreis. Auf Victory angesprochen holt der Senior-Chef schon fast den Knoblauch hervor. Nun ich muss mich ja jetzt wohl oder übel mit ihr anfreunden, denn wir werden viel Zeit haben miteinander...

Das Einfädeln auf den Pacific Highway gestaltet sich als echt schwierig. Die Wegbeschreibung vom Eaglemenschen lautete: Turn left right now, than two blocks turn right and than two nlocks later again. Than 5 Miles on 280 and than turn right on the Nr. 1... Tja, denkste: was bitteschön sind genau 'two blocks'??? - Zum Glück hat man ja ein Navi. Und ich kramte mal meinen sündhaft teuren Strassenatlas hervor und fand heraus, dass der Highway Nr. 1 genau durch Pacifica verläuft. Also, Navi packen, Routenprofil Motorad und schön, eingeben und nach 1er (in Worten: einer) Stunde Fahrt durch halb San Francisco und Aussenquartieren kam ich dann in Pacifica an und machte auch gleich eine Punktlandung auf den Highway Nr. 1. Mittlerweile war Mittagessen angesagt: Medium Pizza. Aber HALLO! Medium ist schon fast so gross wie in Zürich deren Zwei!!

E voilà:

Die berühmte Pazific-Küste!

Irgendwo waren da noch Pelikane...

Beim Rausfahren auf eine "Aussichts-Plattform" muss man mit schweren Bikes auf den Untergrund Acht geben! Hier habe ich mein Bike beim auf den Parkplatz fahren eingegraben. Aber zum Glück gabs da vier Guys, die mir halfen das Teil wieder auf die Strasse zu bringen!

Half Moon Bay Lighthouse

War die Küste zB bei Santa Cruz noch schroff zum Pazific hin, wechselt die Vegetation vor Monterey zu riesigen Plantagen. Im Bild zu einer Erdbeer-Plantage...!!

und zum Znacht darf in Monterey die Auster(n) nicht fehlen... Morgen gehts in 's berühmte Aquarium..

17.7.2014 : 08.32 Monterey - Santa Maria

Takeoff: Das Aquarium in Monterey lass ich aussen vor, dafür hoffe ich mehr Zeit für die Seeotter-Bucht zu haben und in Santa Maria noch in den Pacific hüpfen zu können. Jetzt gehts der Steilküste des Highway 1 entlang g'en Süden.

...und plötzlich hast du das Gefühl in Irland zu sein, wenn da nicht die Seehunde wären, die man 'Ounk' rufen hört...

Auf diesem Abschnitt des Highway Nr. 1 gibt es hunderte von Kurven. Die meisten sind recht herausfordernd, weil der Kurvenausgang meist zuläuft (Hundekurven). Häufig ist in die Kurve auch noch eine Bodenwelle eingebaut, oder es folgt gleich auch noch eine Folgekurve, also ein S.

Hurikan Point...  irgendso ein Hurikan ist hier vom Pacific her in den 80ern auf Land getroffen...

...das wird aber diesen kleinen Kerl wohl kaum gekratzt hben...

und nach den Steilwänden siehts kurz vor Santa Cruz so aus : Kilometerlange Sandstrände!

bald nach Santa Cruz führt der Pacific Coast Highway etwas mehr in's Landesinnere. Beziehungsweise mein Navi mit Routenprofil Fahrzeug: Motorrad, Art der Route: schön, Autobahnen: verbieten, führt mich dort hin. Bei San Luis de Obispo fährt man plötzlich durch kilometerlange Rebberge. Hunderte von Fussballfelder gross. Und dank meinem Navi fahre ich bald vor Santa Maria durch eine Landwirtschaftsebene. Big Size Erdbeerfelder. 

und wenn mich das nächste Mal jemand fragt was denn so schön am Motorradfahren sei weiss ich jetzt die ultimative Antwort: MAN KANN DEN WEG RIECHEN!

 
Rechts riecht's nach Meer, nach Gischt und Austern und manchmal
übel nach Brackwasser. Links riecht's nach Thymian, Schafgarbe, Eukalyptus, Pfefferminze, Rosmarin und Pinien und dann, nach Erdbeeren! 

2x3 macht Neune.... Wisst ihr wessen Haus das ist? Pippi-Langstrumpf...

und endlich komme ich in Santa Maria an. In der Routenbeschreibung con CanUsa steht, dass heute Umgebung erkunden ansteht, oder Relaxen am Strand. Ja denkste: Santa Maria ist ein unansehnliches Strassenkaff und weit weg vom Strand. Also nochmals aufs Bike und runter nach Pisano Beach (50 km). Aber das hat sich gelohnt! Endlich ein Bad im Pacific!!! Yeah! - Superschöne Wellen und viele Wellenreiter. Dann noch ein feines Ribeye-Steak... 

Morgen gehts 350 km, rüber nach Los Angeles...

18. Juli 2014 - 3. Etappe - Santa Maria nach Los Angeles

Ein Tag voller Gegensätze und Fragen...

 
Zunächst stellte sich die Frage, wie blos zu fahren sei, um möglichst nahe an der Küste bleiben zu können. Denn wie gesagt liegt Santa Maria überhaupt nicht am Wasser, wie der Routenbeschrieb von CanUsa sugeriert. Auch gehen die von CanUsa davon aus, dass man so schnell wie möglich in LA sein will um sich die Stadt reinzuziehen. Das lässt sich eigentlich für alle Etappen des von CanUsa bereitgestellten Routenplans sagen. Es macht fast den Anschein, es sei ein Fahrplan für Leute, die mit dem Auto unterwegs seien und fast immer den Interstate's nachfahren würden.
 
Nun, ich hingegen wollte so nahe am Meer fahren , wie möglich. Und ich bin ein Biker und wollte möglichst den historischen Strassen nachfahren. Mein Navi zeigte trotz Routenprofil "schön", diesmal weit ins Landesinnere und nicht zu den Leuchttürmen bei Honda. Da kam der Tipp eines Local-Bikers zu Hilfe: Der Küstenabschnitt bei Honda und weiter ist nicht befahrbar, weil es militärisches Sperrgebiet ist. Der 1ser ab Lompos ist 'boring'. Also: Zunächst auf nach Los Olivos, das ist der nächste Ort, wo man wieder in den Highway Nr. 1 einfädeln kann.
 

Aber noch vor Erreichen von Los Olivos, sah ich mich irgendwo in Dänemark oder Holland wieder!

und sogar eine Windmühle! - Wo sind wir denn da gelandet?

 

Solvang heisst der Ort und hat 'ne himmlisch feine Bäckerei! 

Nachdem der Tag trüb, mit 14 Grad begonnen hatte, eine Wohltat! Und endlich mal wieder ein super feiner Capuccino!

...und weiter nach Los Olivos! Eingangs Dorf empfangen einen nicht die erwarteten Olivenhaine, sondern eine schmucke Kirche! Der Altar ist aus Olivenholtz! Einige wohl sehr alte Olivenbäume zeugen noch davon, dass hier wohl tatsächlich mal auf Oliven gesetzt wurde.

Saloon?

So, und jetzt von Los Olivos rauf auf den 154er einfädeln. Das ist eine atemberaubende Passstrasse. So etwa wie der Grimsel-Pass. Nicht ganz so viele Kurven, dafür aber schnell und etwa viermal so lang. Vorbei an einem See, der an den Grimselstausee erinnert, nur ist der hier locker 10x grösser. Kommt schon vor, dass ein Truck hinter dir hupt, wenn du blos 40 Meilen, statt 55 fährst. Die ganz tollen Kurven werden übrigens angekündigt: Max Speed 20...., Max Speed 10, Oups! - Also bitte nicht ignorieren! - Die wissen ziemlich genau warum...

 
Wenn's vom Pass runter führt, kommt wieder der Pacific ins Bild. Super Aussicht, aber leider im Bild nicht so aussagekräftig darzustellen. Meerbilder habt ihr nun ja genug gesehen...
 
Langsam kommen wir Santa Barbara näher. Ich lasse es mir nicht nehmen, eine Postkarte zu kaufen und diese an die Pop-Gruppe '7 Dollar Taxi' zu schicken. Deren Song: Send me a Postcard from Santa Barbara' hat die Jungs dazu verleitet, jedem der ihnen eine Postkarte aus Santa Barbara schickt, eine CD zu schenken. Mal sehen ob's klappt.
 
So, und jetzt via Santa Monica Coast 'gen LA zu!
 
Zuerst auf der 192er bis diese endet. Kurvenreich und eng. Nicht wirklich für die HD. Aber voll spannend. Sie führt durch Weinberge und Obstplantagen. Dann auf dem 150er weiter, der dann vor Santa Monica wieder in den 1ser mündet. Und jetzt werd ich für den Überholfrust entschädigt: Aus dem Radio tönt Eric Clapton, AC/DC, CCR und 'Summer 69. DAS ist surf'n USA auf dem Hiway Number 1 und rechts der Pacific!

LA ich komme... !!!

Der Broadway im Cinatown von LA...

19. Juli 2014 - 4. Etappe - Los Angeles nach Palm Springs

Der Tag der Problemlösungen - aber eins nach dem andern:

 
Zunächst galt es mal entgegen der Routenempfehlung von CanUsa was weitaus spannenders als die Interstate zu finden. Mein Navi ist einfach genial! Routenprofil: Fahrzeug: Moped, Art der Route: schön, Autobahnen vermeiden, führte mich bald hinter LA in nord-westlicher Richtung über den Verdugo BlVd, auf den Angeles Crest Highway Nr 2. Achtung: Irgendwann geht's rechts ab, nicht geradeaus fahren, das ist dann der Angeles Forest Highway. Erst stieg die Strasse 3spurig sachte an. Da dachte ich noch nichts Böses. Alsdann verjüngte sich der Strassenlauf auf eine Spur und die ersten heissen Kurven kündigten eine Pass-Strasse an, die erst nach rund - in Worten: zweihundert Kilometer - zuende sein sollte! - Nach der 120gsten Kurve habe ich aufgehort zu zählen. Es findet sich KEINE Serpentine, die man im Schubkarren-Modus fahren müsste. Trickreich ist die Tstsache, dass die meisten Kurven - auch hier - sich gegen Kurvenausgang verengen. Einige wilde Ducatosis fanden sich jeweils dann auf der anderen Strassenseite. OK, bei dem Verkehrsaufkommen hier, kann man das überleben. Würden die Jungs den Ofen- oder Sustenpass auf diese Weise fahren, wären sie geliefert! - Landschaftlich erinnerte mich die Strecke sehr an den Ofenpass, aber eben: mal10...
 
Ich gab der HD ziemlich die Sporen. Das 340 Kilo- Ding lässt sich wirklich fast nur auf der Hinterradbremse verzögern, in Schräglage vorne bremsen ist mächtig mühsam (Aufstellmoment), aber mit dieser Technik kam ich flott um die Ecken, so dass die Trittbretter etwas dünner wurden und die Ducati u Japaner-Fritzen sich anstrengen mussten. Die Moped-Fahrer unter den Lesern kennen ev. den Mullholland- Drive, etwa in dieser Art war das, was ich hier vorfand:
 

By By LA

Angeles Crest Highway Nr. 2

 

so etwas wie das Isebähnli in Trimbach (Hauenstein)

Nachdem das erste Problem gelöst war, nämlich eine tolle Strecke zu finden, war die Lösung des Zweiten etwas schwieriger:

 
Als ich unten am Pass ankam und in die weiterführende Strasse einbiegen wollte rumpelte es beim Bremsen gewaltig.  Zum Glück lösten sich die Bremsbacken wieder und ich dachte daran bis nach Palm Springs durchzufahren . Aber wie's eben so ist, das Bremsen ist 'ne Kombination von vorne UND hinten und so automatisiert, dass ich bei der übernächsten Kreutzung, wo mir einer vor die Nase fuhr halt doch instinktmässig in die Eisen stieg. Resultat : Von da an schliff die Hinterradbremse ständig.
Wie das Problem lösen?
Relativ einfach: Allen Mut zusammen nehmen und an der nächsten Tankstelle um Hilfe flehen, nota bene: auf Amerikanisch. Die Hilfe kam nicht gleich, von der hübschen Latina an der Theke der Tankstelle. Aber als ich so hilf- und ratlos mit dem Handy in der Hand in der TAnkstelle rumstand, erbarmte sie sich meiner und kam nach gut einer halben Stunde mit 'ner komplettenAdresse eines HD- Dealers in der Nähe an ( 20 km ). Navi sei Dank, fand ich den HD- Store leicht. Oups! Das ist Harley Haeven und Harley in Densbüron zusammen! Riesig! Ich fuhr vor und eine Stunde später wieder weiter! Hinterrad- Bremsbelege wechseln : Dollar 25 !!!! Da können wir in der CH nur von träumen!

So, Problem gelöst! Und weitr durch die sich ankündende Wüste nach Palm Springs:

unendliche Weiten des Weltalts....

Vor Palm Springs: Nicht ds Tal des Todes - aber der Windräder ! Hunderte von Windrädern. !! - Am Abend sollte ich dan begreiffen wozu diese Räder Strom erzeugen ...

Palm Springs by Night:

Candy-Shop

und eine Cigar aus Kentucky:

Good Night!

20. Juli 2014 - 5. Etappe - Palm Springs nach Las Vegas

Ich brachte es natürlich wieder nicht übers Herz auf dem direkten Weg auf 'ner Interstate - es wäre die 40 - nach Las Vegas zu donnern . Schliesslich gibt's da auf dem Weg noch den Joshua Tree State Park mit seinen Jumbo Rocks und eben den Joshua Trees zu sehen (das stsnd zwar auch im Storybook von CanUsa), aber es gibt noch ein weiteres Schmankerl: Yess! Die US 66! Genau! Und die wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Und weil das Lucerne Valley auch auf'm Weg ist ziehen wir uns das auch noch rein! Ist doch als Schweizer Ehrensache! So wurden dann aus den angesagten 438 km deren 570, wohlgemerkt: durch die Mojawe-Wüste!

Auf nach Las Vegas

Am Parkeingang

Es ist schon eindrücklich, wenn von einem einst stattlichen Gebirge blos noch ein Schuttkegel und ein paar imposante Blöcke übrig bleiben. Mich überkommt Ehrfurcht und ich werde nachdenklich ob unserem kurzen Erdendasein von grad mal statistischen 75 Jahren.

Parkeingang und Blick in die Ebene

Der Elefant

und nochmals ein Blick in die Ebene hinunter, durch welche es nun Richtung Las Vegas zu gehen wird ..

Was nun begann könnte man wohl als das ZEN des Motorradfahrens bezeichnen. Naja, was macht man auf einem Motorrad sitzend, wenn man nach einer Stunde bei Tempo 110 km noch immer keinen einzigen Lenkerausschlag gemacht hat? - Genau: Man fängt an zu denken! - Also wie war das mit der Physik? Man nimmt also zwei Räder, stellt sie in eine Linie und beginnt diese zu drehen. Ab einer bestimmten Umdrehungszahl wird das Ganze dann dank den Kreiselkräften ziemlich Richtungsstabil und das Bike fährt aufrecht und eben richtungstrreu dahin. Brenzlig wirds immer erst dann, wenn man versucht, in die Physik einzugreiffen und damit das Regelwerk stöhrt. Also beim Bremsen, Beschleunigen und dergleichen. 

 
Und jetzt kommt noch die Sache mit dem Tempomat. Eine feine Sache ist das! Also: Wenn das mit der Physik so zuverlässig ist, und der Tempomat seinen Job macht, könnte man doch locker mal den Lenker loslassen. Zu bremsen brauche ich ja die nächsten Kilometer ohnehin nicht. Und so fährt man dann grad mal 10 km freihändig durch die Gegend. 
 
Übermut tut selten gut - und - nach jeder Geraden wartet eine Kurve auf dich!
 
Und das auch in der Wüste! - Da baut doch einer tatsächlich eine Linkskurve ein! Nach gefühlten 150 km geradeaus fahren! Das Wort Kurve hat das Teil eigentlich nicht verdient. Es war vielmehr ein 90 Grad Winkel. Nun ja, ich landete jedenfalls im Sand neben der Piste, aber immerhin aufrecht! Aber irgendwie kam jetzt schon echt Panik auf. Wasser hatte ich dabei (6 Liter) aber aus eigener Kraft kam ich nicht mehr auf die Piste zurück! - Handyempfang? Nada!! Au Backe! Das letzte Auto, das mir entgegen gekommen ist, war vor etwa einer Stunde. Da hörte ich es hinter mir Hupen. Ein Truck pflügte sich durch die Hitze und machte Anstalten anzuhalten! Der Truck blockierte nun für eine Weile die Strasse und der Fahrer half mir mein HD-Eisenhaufen wieder auf die Piste zu bringen. Er sprach nicht viel der bärtige Typ. Aber als er seinen Truck wieder in Bewegung brachte, hätte es mich nicht verwundert, wenn er vor mir fahrend einfach verschwunden wäre , sich in Luft aufgelöst hätte, so, wie er gekommen war, aus dem Nichts. Thank You JESUS, dachte ich bei mir.
 

und endlich bog ich am Sonntag um 13.13 Local Time bei Amboy in die Route 66 ein! Yeah!!!

Die berühmte Tankstelle beim Roy's. 

 
Was ich nicht wusste: Mittlerweile ist die Strecke so schwach befahren, dass an der Tankstelle ein Schild mit der Telefonnummer des Tankwarts hängt, man solle da anrufen - In der Gegend gibts wieder Empfang, immerhin! Nun , gelesen, getan. Nach einer halben Stunde traff der Tankwart dann auch ein. Ich brauchte unbedingt Benzin. Auch der legendäre Punkt, wo früher wohl die Pferde gewechselt wurden, ist kaum mehr frequentiert. Jedenfalls liess sich in der ganzen Zeit kein weiterer Biker mehr blicken. Auf Fotos in Reiseführern ist der Parkplatz jeweils voll mit Bike's. 
 
Ich wollte so lange wie möglich auf der 66 bleiben und der Tankwart riet mir das bis Needles zu tun. Aber ohalätz: etwa 20 km vor Needles ist die 66 nur eine Schotterpiste und mit meiner schweren HD ein Risiko!
 
Nun musste ich für einen Moment auf die Interstate 40 und jetzt wurde mir auch klar, dass der Bau dieser Autobahn seine Opfer gefordert hat. Essex zum Beispiel ist nur noch eine Geisterstadt. Gleich hinter Needles wieder runter von der Autobahn und auf der 95er Las Vegas entgegen.
 

Las Vegas: Here we are!

MGM Hotel Eingangs-Halle

Anstehen beim Check-In....

Die Lobby

Vor dem Lift im 7 ten Stock

mein Zimmer Nr 408

Was trägt Frau? Das kleinere vom 'Kleinen Schwarzen' und High- Heels, egal wie unbequem...

Eingangs- Port des Hotels - fast wie am Flughafen..

Märchenland

Harley Davidson ist auch mitten im Las Vegas präsent!

Inside

Komisches Motto! Das mach ich doch lieber umgekehrt und gönn' mir hie und da einen 'harten Ritt'... :-)

Sidney?

Ich sag's ja : Disneyland, einfach mal den Eifelturm

hingestellt...

Von wegen, die Stadt, die niemals schläft: Versuch mal

um 6 Uhr morgens einen Kaffee zu bekommen! - Einziger der offen hatte: McDonalds Coffee. Der Kaffe? Wäähhh
 
 
 

21. Juli 2014 - 6. Etappe - Las Vegas nach Bishop - Mojawe Wüsete - Death Valley


Eine der längsten Etappen wartete auf mich. Da es mehr oder weniger wieder durch die Wüste führte, bestand die Reise vor allem aus Geradeausfahren und Durchhalten. Durchhalten? Ja! Stell dir mal vor, du stellst deinen Haartrockner auf Stufe III und hälst ihn dir etwa 6 Stunden in's Gesicht. Zum Glück gibt's da ja noch visuelle Eindrücke, welche man kaum in einem Bild wiedergeben kann. Stell dir mal vor du stehst an einem Strand am Meer. Das Gefühl dieser unendlichen Weite packt dich doch unweigerlich. Und nun nimmst du deinen Fotoaperat und machst ein Foto davon. Was ist auf dem Bild? Einfach nur Blau. Von dem unendlichen Gefühl

ist da wenig bis nichts drauf. Genau so verhält es sich mit dem Gefühl, wenn du dirch diese Wüste fährst. 
 
Kurtz vor dem Daeth Valley fährt man durch einen Canyon , oder über einen Pass, wie man will. Der ist richtig anspruchsvoll. Da ist man nämlich schon ziemlich hinüber von der Fahrt durch die Hitze (um die 45 Grad). Die Strecke ist voll von diesen riesen Bodenwellen, wo du beim Erklimmen der Welle noch überhaupt keine Ahnung hast, was dich erwartet: Ein Hindernis, eine Kurve? Die Strasse ist eng, und als Rider wünschte man sich nicht unbedingt ein HD- Eisen! - Plötzlich hast du das Gefühl, dein Kopf steckt in einem Backofen und dann kommt das  Schild 'Death Valley' - 65 Grad!

Ausserhalb Las Vegas an einer Tankstelle: Freaky Karre!

Chrom-Teile an einem Miped sind ja wundeebar! Aber wenn der Tankdeckel dir die Sonne stundenlang die Sonne in die Fresse reflektiert , wird's echt mühsam!

Die unendliche Weite...

DEATH VALLEY

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